Freier Campus begrüßt das von der christlich-liberalen Bundesregierung geplante nationale Stipendienprogramm, das begabte Studenten mit einer elternunabhängigen Förderung in Höhe von 300 Euro pro Monat unterstüzen soll.
“Derzeit gibt es an deutschen Hochschulen zu viel Leistungsdruck und zu wenig Leistungsanreize.”, meint Rudi Ascherl, Sprecher der liberalen Hochschulgruppe Freier Campus, “Das vorgelegte Konzept ermöglicht den lange überfälligen Ausbruch aus der Motivationskrise, in welche man die Studenten gebracht hat.”
Derzeit profitieren von der Begabtenförderung des Bundes, also der Studienstiftung des deutschen Volkes und den parteinahen Stiftungen, nur etwa zwei Prozent. Im Koalitionsvertrag wurde das Ziel vereinbart, den Anteil der geförderten Studenten auf mindestens ein Zehntel zu erhöhen. Um dies zu erreichen, sollen die Hochschulen im Rahmen des “nationalen Stipendienprogramms” selbst Stipendien vergeben. Die Förderung soll dabei mindestens 300 Euro monatlich betragen: 150 € kommen von Bund und Ländern und von privaten Mittelgebern zumindest weitere 150 €.
In der Tat ist das nationale Stipendium die erste elternunabhängige staatliche Studienförderung in Deutschland; Weder spielt der Verdienst der Eltern eine Rolle, noch wird das Geld mit Unterstützungen gemäß BAföG verrechnet. So profitieren Begabte aus Familien mit niedrigen Einkommen doppelt!
Viele private Unternehmen beschätigen Akademiker und sind so Nutznießer der Lehre an Universitäten – Im Rahmen des Stipendium können sie sich endlich direkt an deren Finanzierung beteiligen. Aber auch Stiftungen und großzügigen Privatpersonen steht die Übernahme einer Förderpatenschaft offen.
Die häufig geäußerten Ängste, einzig die Noten würden bei der Vergabe der neuartigen Stipendien zählen, lassen sich zerstreuen: Bisherigen Entwürfen zufolge sollen ebenso gesellschaftliches Engagement und die besonderen persönlichen Rahmenbedingungen, die sich zum Beispiel aus einem Migrationshintergrund ergeben, Berücksichtung finden.
Obwohl der Entwurf erst zu Anfang des Jahres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erarbeitet wurde, ist die Idee nicht neu: Das schwarz-gelb regierte Nordrhein-Westfalen vergab zum vergangen Wintersemester die ersten 1400 NRW-Stipendien, Geld für weitere 2000 wird im laufenden Landeshaushalt berücksichtigt. Die Gesetzesinitiative hierzu kam aus dem Innovationsministerium unter Andreas Pinkwart (FDP).