Wer dieses Bild ansieht, wird vielleicht nicht so schnell verstehen, warum der Inhalt dieser Tüte Anlass für einen meiner bissigen Kommentare gibt. Zwischen Flyern, dem Grundgesetz, der Bildzeitung und dem Taschenkalnder findet sich – Oh, Schreck! – Werbung einer Partei. Der sich sonst weit ab von parteipolitischem Klein-Klein agierende StuRa bot mal wieder etwas Werbefläche in seinen Erstitüten.
Ich denke jeder Student war schon mal in der Situation, dass er nichts dringender gebraucht hätte als einen Gummi. Ob man diesen jedoch von jedem angenommen hätte, da bin ich mir nicht so sicher.
Freier Campus erhielt jedenfalls erst nach dem Verteilen des allergrößten Teils der Tüten die Möglichkeit, auch in diesen zu werben.
Diese Ersti-Tüte wurde vom Fachschaftsrat KMW erdacht, verpackt und verteilt. Der StuRa hat lediglich die Hülle, sprich den Beutel, geliefert und war sonst in keiner Weise in das Projekt dieser Ersti-Tüten eingebunden. Wenn ihr jemanden dafür schelten wollt, dann scheltet uns!
Gruß, Anne (FaRa KMW)
Vielleicht solltet ihr die zunächst einmal die Grundregeln des Journalismus beachten, bevor ihr mit wilden Anschuldigungen um euch werft und die Recherche an den Anfang stellen.
Die Tüten wurden zwar in einem Stura Beutel verteilt, sinder aber eigentlich vom Fachschaftsrat des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaften und damit nicht vom StudentInnenrat der Uni Leipzig (um diese Information zu recherchieren, hätte ein Blick auf die Infozettel gereicht). Jedes Jahr versuchen die Fachschaftsräte den Erstsemestern mit ihren Erstitüten sinnvolle Dinge mit auf den Weg zu geben. Dabei sollen aber möglichst keine studentischen Gelder verschwendet/verschenkt werden. Die Erstitüte des FaraKMW besteht vollständig aus Werbegeschenken. Neben Stadtplänen, Kugelschreibern und dem Grundgesetzt findet sich eben auch ein Kondom von den Linken. Allerdings ist es erstaunlich, dass sich niemand über den Gratiskugelschreiber der Barmer aufregt. Der einzige Grund für diese Kondome, die nur der Name “die Linke” schmückt, ist, dass leider keine Krankenkasse bereit war uns Kondome zur Verfügung zu stellen. Über den Sinn von Kondomen in Erstitüten können wir gern streiten. Wir sind für jede Spende dankbar und das unabhängig von Unternehmen und Partei. Für uns steht im Vordergrund, dass unsere Studenten einen Nutzen davon haben
Wir denken, dass unsere Studenten in der Lage sind zwischen Gebrauchs- und Werbegegenstand zu unterscheiden. Als Fachschaftsrat sind wir politisch unabhängig und vertreten keine politische Richtung… Und wenn ihr dem StuRa schon Werbung für eine Partei unterstellt, wie erklärt ihr dann, dass Bild Zeitung und Linken-Kondome in einter Tüte zu finden sind… zumindest da hätte man stutzig werden können.
Ich denke die Bitte um Richtigstellung des Artikels ist durchausangebracht!
Nadja vom FaraKMW
Also muss ich mich doch zuerst für den Glossencharakter dieses Textes entschuldigen. Mehr Recherche hätte gut getan und den Faux-Pas mit der ungenauen Zuweisung vermieden! Auch hierfür entschuldige ich mich.
Dass sie von einer Partei – und z.B. nicht von ihrer politischen Hochschulgruppe – sind, sehe ich dennoch sehr kritisch. Die Barmer ist eine Ersatz-Krankenkasse (?) und verfolgt maximal sekundär politische Interessen, die Bild eine “Zeitung”, …
Die Linke ist eine politische Partei, der gegenüber der StuRa und seine Untergliederungen als Teil einer Körperschaft öffentlichen Rechts neutral sein müssen. Inwiefern diese Neutralität durch die Annahme dieses Geschenkes verletzt wurde, kann man nicht abschließend beantworten. Die Einschätzung möchte ich den Lesern von freier-campus.de überlassen.
Genau deshalb möchte ich nochmal eines klar machen: Ich wollte damit niemanden eine “Schelte” erteilen! Ich möchte den Blick der Studenten für die Verletzung der allgemeinpolitischen Neutralität der studentischen Mitverwaltung schulen.